Vom Klima der Vergangenheit zu Algen als Lösung für die Zukunft

Am 05.November 2023 veranstaltete der DAAD und das deutsche Generalkonsulat Kanton in Xiamen ein Alumni Fachtreffen zum Thema Meer – mehr Klimaschutz.

Nach über acht Jahren war es wieder soweit – Deutschland- und DAAD-Alumni aus der Provinz Fujian trafen sich in der vergangenen Woche in Xiamen im Nordic Centre for Contemporary Art in Xiamen. Das Treffen stand ganz im Zeichen des Klima- und Umweltschutzes, eines der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit.

Abbildung 1: Meer – mehr Klimaschutz. Alumni Fachtreffen der Provinz Fujian in Xiamen.© DAAD

Die stellvertretende Generalkonsulin des deutschen Generalkonsulats Kanton Jana Ludwig und Ruth Schimanowski, Leiterin des DAAD IP Guangzhou, betonten in ihren Grußworten die Bedeutung des Umwelt- und Klimaschutzes auf multilateraler Ebene und die Notwendigkeit der fortlaufenden Förderung deutsch-chinesischer Zusammenarbeit und den Ausbau von Forschungskapazitäten in diesem Bereich.

Abbildung 2: Die stellvertretende Konsulin des deutschen Generalkonsulats hält in malerischer Umgebung Ihr Grußwort.© DAAD

Abbildung 3: Ruth Schimanowski, Leiterin des DAAD IP Guangzhou ist den Gästen virtuell zugeschaltet.© DAAD

Im Impulsvortrag von Prof. Dr. Stephan Steinke Winzige Riesen: Planktische Foraminiferen und ihre Bedeutung für das Verständnis des Klimas der Vergangenheit konnten die Gäste einen Überblick darüber erhalten, wie sich das Klima in der Vergangenheit veränderte.

Prof. Dr. Stephan Steinke, Paläozeanograph, Paläoklimatologe und Mikropaläonologe ist Professor an der Abteilung für Geologische Ozeanographie und am State Key Laboratory of Marine Environmental Science (MEL) der Universität Xiamen und hat sich auf vergangene Klimaveränderungen mit Schwerpunkt auf dem Klima der mittleren und niedrigen Breitengraden in den Bereichen Variabilität des süd- und ostasiatischen Monsuns und Hydroklima des indopazifischen Warmpools spezialisiert. Durch seine Forschung an planktischen Foraminiferen d.h. einzelligen Organismen, die in den oberen Schichten des Ozeans leben, trägt er aber nicht nur dazu bei, wichtige Erkenntnisse über vergangene Klimaschwankungen einschließlich Perioden mit höheren oder niedrigeren Temperaturen sowie Veränderungen in den Ozeanströmungen zu gewinnen, sondern auch die Ursachen und Folgen des gegenwärtigen Klimawandels besser zu verstehen.

Abbildung 4: Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen. Prof. Dr. Stephan Steinke.© DAAD

Die Bedeutung von planktischen Foraminiferen für das Verständnis des Klimas der Vergangenheit liegt in ihrer Fähigkeit, Informationen über Umweltbedingungen zu speichern. Da sie in den oberen Schichten des Ozeans leben, reagieren sie empfindlich auf Veränderungen in Temperatur, Salinität und anderen Umweltfaktoren. Die chemische Zusammensetzung ihrer Schalen enthält isotopische Signaturen und andere Indikatoren, die Wissenschaftler_innen helfen können, auf vergangene Umweltbedingungen zurückzuschließen. Durch die Analyse von Sedimentproben, die planktische Foraminiferen enthalten, zeigte Prof. Dr. Steinke Rückschlüsse auf Temperaturveränderungen, Meeresströmungen, Eisbedeckung und andere klimatische Aspekte auf. Dies ist besonders wichtig, um den Verlauf des Klimawandels im Laufe der Erdgeschichte zu verstehen und Modelle für zukünftige Entwicklungen zu verbessern.

Abbildung 5+6: Winzige Riesen durch das Mikroskop betrachtet.© DAAD

Uwe Schall, Modedesigner und Künstler, zeigte in seinem Vortrag Plastik vs. Algen auf, wie Zukunft mit Algen als Alternative zu Plastik gestaltet werden kann, um 8 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr in den Ozeanen entgegenzuwirken. Algen sind Organismen, die im Meer oder im Süßwasser leben und Photosynthese betreiben. Einige sind winzige Zellen ohne Wurzeln oder Blätter, die sogenannten Mikroalgen, die auch als Phytoplankton bekannt sind, von denen die sogenannten Makroalgen, auch Seaweed oder Kelp genannt, zu unterscheiden sind. Mithilfe von Mikro- und Markroalgen lassen sich biologisch abbaubare Kunststoffe herstellen, welche in den Bereichen der Landwirtschaft, Bekleidungsindustrie, Architektur, etc. eine wesentliche Rolle im Hinblick auf die Nachhaltigkeit einnehmen können.

Abbildung 7: Algen als Lösung für die Zukunft. DAAD-Lektorin Katharina Quicker moderiert das Gespräch mit Designer und Künstler Uwe Schall.© DAAD

Als Teil einer internationalen Künstlergemeinschaft in Xiamen engagiert sich Uwe Schall insbesondere auch durch seine zeitgenössische Kunst für die Sensibilisierung zum Schutz und Erhalt des Planeten, damit er gegenwärtigen und zukünftigen Generationen einen guten Lebensraum bieten kann. In der Kunstausstellung Dream of Ocean ist sein neustes Exponat Butanding (Wahlhai )zu sehen.

Die Ausstellung wurde am Nachmittag feierlich eröffnet und läuft noch bis zum Ende des Jahres im Nordic Centre for Contemporary Art (Xiamen), Aotou Community, Jinhai St, Xiang´an District, Xiamen (厦门市翔安区金海街道澳头社区北欧当代艺术中心). Sie findet zum vierten Mal in Folge statt und wird u.a. vom deutschen, norwegischen, dänischen, sowie philippinischen Generalkonsulat unterstützt.

Abbildung 8: Exponat Butanding (Wahlhai ) der Künstlergemeinschaft um Uwe Schall.© DAAD

Katharina Quicker/Text

 

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