Technologische Innovation und industrielle Entwicklung – Internationaler akademischer Austausch im neuen Kontext
Potenzielle neue Kontakte entdecken und dem Alumninetzwerk Shandong beitreten
Am Mittag des 19. September war im Restaurant Angelinas am Qingdao-May Fourth Square ein lebhafter Austausch zu beobachten – Alumni und Alumnae, die sich zum ersten Mal traffen, fragten sich gegenseitig nach ihren Studienzeiten in Deutschland und ihren Fachrichtungen, während sie ihre Verbindungen zum DAAD und zum deutsch-chinesischen akademischen Austausch erklärten.
Herr Prof. Chai Tongjie von der Shandong Agricultural University sowie Frau Prof. He Fang von der Shandong University of Technology hatten bereits vor vielen Jahren DAAD-Stipendien erhalten (jeweils im Jahr 2004 und 2007). Sie waren aus anderen Städten der Shandong Provinz zu diesem Treffen gereist, um mit der jüngeren Generation der Alumni und Alumnae ihre Erfahrungen im akademischen Austausch zu teilen. Zum 100. Geburtstag des DAAD schrieben sie neue Kapitel in ihren vor Jahrzehnten begonnenen DAAD-Geschichten fort.
Der DAAD-Alumnus Zhu Yijie von der Qingdao-Universität ist seit langem mit der Geschichte der Stadt Qingdao und den deutsch-chinesischen Beziehungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert befasst. Zu seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen gehören mehrere Übersetzungen zu diesen Themen. Bei der Veranstaltung übergab er diese zwei Werke als Dankeschön an den DAAD für dessen Unterstützung vor vielen Jahren: Anweisung für eine Reise in Qingdao und Umgebung (1904) , Amtsblatt für das deutsche Kiautschou-Gebiet 1900-1907 (8 Bände) sowie die Tagungsbände internationaler Symposien zur deutsch-chinesischen Beziehungsgeschichte und zur Geschichte Qingdaos.
Besonders hervorzuheben ist die zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Chinesisch) des Amtsblatts für das deutsche Kiautschou-Gebiet 1900-1907, die erstmals vollständig reproduziert und übersetzt wurde. Dieses Werk enthält eine Einführung von Prof. Li Leceng vom Institut für deutsche Studien der Tongji Universität sowie von Prof. Hans-Martin Hinz, dem ehemaligen Präsidenten des International Council of Museums (ICOM) und Preisträger des Freundschaftspreises der chinesischen Regierung 2024. Als unverzichtbare Primärquelle für die Forschung zur deutsch-chinesischen Beziehungsgeschichte und insbesondere zur frühen Stadtgeschichte Qingdaos, hat dieses Werk bedeutenden wissenschaftlichen Wert.

Der DAAD-Alumnus Zhu Yijie hat mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) zusammengearbeitet und die internationale Symposium-Reihe zur modernen deutsch-chinesischen Beziehungsgeschichte und zur Geschichte der Stadt Qingdao (2021-2024) organisiert. Er hat zahlreiche deutsch- und englischsprachige Artikel zu diesem Thema in renommierten Fachpublikationen wie der Zeitschrift des Internationalen Rates für Denkmalpflege (ICOMOS) veröffentlicht. Als aktiver Teilnehmer deutsch-chinesischer Museumskooperationen hat er an mehreren Ausstellungsprojekten mitgewirkt.© DAAD
Die schweren Bücher sind die bestmögliche Beweiskraft für die Beiträge des DAAD zur internationalen akademischen Entwicklung durch den Austausch von Studierenden und Wissenschaftlerinnen in den vergangenen 100 Jahren. Die Alumni lesen sie mit großem Interesse, diskutieren und tauschen sich über die Inhalte aus. Solche Szenen haben sich schon häufig ereignet und werden sich auch in der Zukunft weiter wiederholen.

Amtsblatt für das deutsche Kiautschou-Gebiet 1900-1907(8 Bände)© DAAD
In Gesprächen entdeckten die Alumni und Alumnae die bereits bestehenden Verbindungen untereinander: gemeinsame Freunde, ähnliche Fachrichtungen, dieselbe Alma Mater. Jene früher unsichtbaren Beziehungen werden nun zu konkreten Kontakten – das DAAD-Alumninetzwerk Shandong verknüpft sie eng miteinander.
Erfahrungen aus verschiedenen Branchen sammeln, die Trends der zukünftigen Industrie erleben
Der zweite Zielort dieser Reise war das auch im Regen weiterhin geschäftige vollautomatisierte Containerterminal des Qingdao-Hafens. Alumni aus unterschiedlichen Branchen besuchten diesen weltweit führenden, ersten echten automatisierten Containerhafen Asiens, um die Erfolgsfaktoren dieses intelligenten und grünen Hafens zu erkennen.

Alumni lernten die Entwicklungsgeschichte der Shandong Port Group kennen.© DAAD

Die futuristische Hafen-Ausstellungshalle, wo sich „die Tür zur Zukunft“ befindet.© DAAD
„Die Tür zur Zukunft“ wird geöffnet, und dahinter entdecken die Alumni die Geheimnisse des Hafens, der 13 Mal die Weltrekorde für Ladungs- und Entladeeffizienz gebrochen hat.Tatsächlich gibt es noch mehr zu seiner Leistung zu sagen: Er hat einen neuen Modus für Hafenkonstruktion etabliert, branchenweite Probleme gelöst und eine effiziente, saubere Stromversorgung eingeführt. Immer wieder schafft er Durchbrüche auf dem Weg der innovativen Entwicklung.
Von der manuellen Arbeit und Planung der Vergangenheit bis zu heutigen selbstfahrenden Systemen und intelligenten Steuerungen – hier ist die globale Entwicklung der Industrie 4.0 und “Smart+” klar sichtbar.

Geschäftiges vollautomatisiertes Containerterminal im Regen© DAAD
Neues Paradigma der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit: Die innovativen technischen Lösungen erleben
Der letzte Standort der Aktivität war der Deutsch-Chinesische Ökopark Qingdao – das Fenster zur internationalen Zusammenarbeit. Hier verwirklichen China und Deutschland gemeinsam mit Partnern aus der ganzen Welt ihre führenden Technologien in den Bereichen Innovation, Umweltschutz, Energie, Bildung und Kultur sowie Talentgewinnung mit fortschrittlichen Konzepten und modernster Technik.

Mitarbeiterin präsentierte den Alumni das Entwicklungsmodell des Ökoparks.© DAAD

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Im Passivhaus-Erlebniszentrum des Deutsch-Chinesischen Ökoparks haben die Alumni die von Deutschland importierte Passivhaus-Technologie und deren Prinzipien aus nächster Nähe kennengelernt.

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Das Funktionsprinzip des Passivhauses© DAAD
Als einer der Klassiker des Deutsch-Chinesischen Ökoparks wurde dieses Projekt im Juli 2014 in der Volkskongresshalll in Peking in der Anwesenheit der beiden Premierminister unterzeichnet. Es entstand durch die gemeinsame Arbeit von führenden Projektteams aus China und Deutschland. Das Zentrum vereint Forschung, Erfahrung, Ausstellung, Konferenzen und Wohnen in einer innovativen, energieeffizienten Architektur und ist die größte PHI (Das Deutsche Passivhausinstitut)-zertifizierte Passivhaus-Anlage für öffentliche Gebäude in Asien.

Das Passivhaus-Erlebniszentrum im Ökopark© 青岛中德生态园(der deutsch-chinesische Ökopark in Qingdao)
Die globale Entwicklungsumgebung erfordert internationalen Austausch
Der Qingdao-Hafen, der als internationaler Schiffsverkehrs-Hub und weltklasse Hafencluster entwickelt wird, sowie der Deutsch-Chinesische Öko-Park mit seinem intensiven Fokus auf internationale Zusammenarbeit, machen uns wieder einmal deutlich, wie wichtig der Austausch, die Verbindung und die Anbindung an die internationale Gemeinschaft sind.
Im Zeichen der Globalisierung bleibt der DAAD seit über 100 Jahren seinem Motto „Wandel durch Austausch“ treu. In der heutigen Zeit gewinnt diese Philosophie neue Bedeutung: Internationale akademische Austauschprogramme und die Mobilität von Forschenden mit globaler Erfahrung sind zu entscheidenden Faktoren für wirtschaftliche Entwicklung, industrielle Innovation und wissenschaftliche Durchbrüche geworden.
Im internationalen Umfeld setzt der DAAD seine akademische Förderung konsequent um, indem er sich an konkreten Strategien mit fünfjährigen Zeitrahmen orientiert. Durch die kontinuierliche Erreichung kurzfristiger Ziele strebt diere DAAD langfristige Visionen an und trägt mit seiner eigenen Entwicklung zum Fortschritt der Zeit bei.

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