Online-Netzwerktreffen 2024 „Wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China“

Den Auftakt machte Uwe Koch vom Deutschen Generalkonsulat Shanghai, der grundlegend über die bilaterale Forschungszusammenarbeit zwischen Deutschland und China referierte. Seit einem guten Jahr zuständig für das Kultur- und Wissenschaftsreferat, hob er zwischen subjektiver Perspektive und der Chinastrategie der Bundesregierung navigierend die Bedeutung der wissenschaftlichen Kooperationen der beiden Länder hervor.
Dr. Thomas Zimmer, Sinologe an der East China Normal University, verortete Uwe Kochs Ausführungen in einem weiteren Vortrag vor dem Hintergrund der historischen Pfade, über die westliches Wissen nach China und zurück gelangte. Sein Vortrag gab spannende Einblicke in die kulturellen und wissenschaftlichen Austauschprozesse zwischen den beiden Ländern, von den Jesuiten bis in die Gegenwart.
Nach der Mittagspause präsentierte Ole Engelhardt als Leiter der DAAD-Außenstelle Peking verschiedene Programme und Möglichkeiten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Er zeigte auf, wie deutsche Forschungseinrichtungen ihre internationalen Kooperationen stärken können, welche Chancen und Risiken dabei entstehen und wie der DAAD hier Orientierung und Optionen bieten kann.
Inspiration aus der europäischen Nachbarschaft lieferte Philippe Roesle. Er ist für das Shanghaier Büro von Swissnex zuständig. Die Institution verbindet als Pendant zum DAAD die Schweiz mit dem Rest der Welt in Sachen Bildung und Forschung. Folglich bot der Vortrag dem diskussionsfreudigen Publikum vielfältiges Anschauungsmaterial, wie man die Wissenschaftskooperation bei ähnlichen Anliegen, aber unterschiedlichen Ausgangslagen in neue Richtungen denken kann.
Nach einer weiteren kurzen Kaffeepause hatten Johannes Rossi und Gustav Schwenk das Wort. Die beiden Nachwuchsjuristen absolvierten jüngst an der Tongji Universität den Doppelmaster „Rechtsvergleichende Studien zum deutsch, europäischen und chinesischen Recht“ und gaben aus erster Hand Einblicke in die chinesisch-deutschen Rechtswissenschaften. Sie beleuchteten sowohl theoretische als auch praktische Aspekte der Zusammenarbeit und zeigten auf, wie ein Auslandsaufenthalt in Shanghai das weitere Berufsleben inspirieren kann.
Zum Abschluss der Veranstaltung sprach Ole Döring von der Hunan Normal University in Changsha über die aktuellen Herausforderungen und Bedürfnisse der wissenschaftlichen Zusammenarbeit aus der Perspektive Chinas. Die anschließende Diskussion mit dem Publikum und das durchweg positive Feedback zeigten, dass das diesjährige Netzwerktreffen eine wertvolle Plattform für den Austausch über die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China bot. Die vielfältigen Vorträge und Diskussionen haben zur Stärkung der bilateralen Beziehungen beigetragen und wichtige Impulse für zukünftige Kooperationen gegeben. Ob online oder offline, der DAAD hofft, im nächsten Jahr wieder eine ähnliche Veranstaltung organisieren zu können.