Green Building – Förderung und nachhaltiger Ausbau internationaler Zusammenarbeit

DAAD可持续发展 © DAAD

Nachhaltigkeitsthemen sind bereits seit vielen Jahren fest im Programmportfolio des DAAD verankert. Sie gewinnen weiter an Bedeutung und rücken auch bei den Hochschulen und ihren Partnern mehr und mehr in den Fokus. Dieses Engagement aufzunehmen, zu fördern und in enger Abstimmung mit den Geldgebern weiter zu steigern – daran arbeitet der DAAD intensiv. Er orientiert sich dabei an der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und den 17 international vereinbarten Sustainable Development Goals (SDGs). Mit bedarfsorientierten Förderangeboten ermöglicht der DAAD die Entwicklung nachhaltiger Lösungen in zentralen Bereichen wie Ernährungssicherung, Bildung, Gesundheit oder Klimaschutz. Das Portfolio reicht von der Ausbildung hochqualifizierter Fach- und Führungskräfte über den Aufbau von Studienangeboten und Kompetenzzentren bis hin zur Förderung von angewandter Forschung in international vernetzten Teams. Durch die Zusammenarbeit mit Hochschulen und außeruniversitären Partnern weltweit unterstützt der DAAD den Aufbau tragfähiger „Partnerschaften für die Ziele“ (SDG 17), die weit über die Förderdauer hinaus Bestand haben.

Das zweite SDG-Forum: Fortsetzung einer erfolgreichen Partnerschaft

Gemeinsam setzte die DAAD-Außenstelle Peking in enger Zusammenarbeit mit der Zhejiang-Universität und der RWTH Aachen  einen wichtigen Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen 2022 um: In Anknüpfung an die Auftaktveranstaltung 2021 wurde das 2. SDG-Forum für nachhaltige Entwicklung unter dem Motto “Green Buildings for Sustainable Development” mit hoher Reichweite (+10000 views) veranstaltet.

30 Experten und Expertinnen sowie Forschende aus China und Deutschland kamen zusammen, um einen aktuellen Forschungsstand zu den Themen kohlenstoffarme Betonstrukturen und Baustoffe, klimagerechte Gebäudeplanung und -konstruktion sowie die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Hochschulen und Forschung zu geben. Es wurde live auf mehreren Plattformen übertragen und erreichte mehr als 10.000 Zuschauer im In- und Ausland. Ziel der Veranstaltung war es, die Kooperationen im Hinblick auf eine Kohlenstoffneutralität zu stärken.

Die Eröffnungszeremonie erfolgte mit hochrangiger Besetzung durch Ruth Schimanowski, Leiterin der DAAD-Außenstelle, Prof. Dr. HE Lianzhen, Vizepräsidentin der Zhejiang Universität, und Prof. Dr. Ute Habel, Vizepräsidentin der RWTH Aachen.© SDF

Ruth Schimanowski sagte, dass der DAAD die Agenda 2030 der Vereinten Nationen als maßgeblich einschätze und nachhaltige Entwicklung als wichtiges Thema betrachte. Im vergangenen Jahr hätte man ein Sonderprogramm zur Unterstützung von acht interdisziplinären “Globalen Zentren für Klima und Umwelt sowie Gesundheit und Pandemievorsorge“ aufgelegt, die sich weltweiten Herausforderungen widmen. „Wir hoffen, dass diese Zentren neue Räume für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit eröffnen werden“, so Schimanowski.

Ende 2020 kündigte die deutsche Regierung an, ein Budget von vier Milliarden Euro zu investieren, um im Rahmen ihrer FONA-Strategie (Forschung für Nachhaltigkeit) in den kommenden fünf Jahren Forschungsprojekte zum Thema globale Erwärmung und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Chinas neuer Fünfjahresplan, der im März 2021 veröffentlicht wurde, bekräftigte das Engagement des Landes für die Nachhaltigkeit und sieht unter anderem vor, die Kohlendioxidemissionen bis 2030 auf einen Höchststand zu bringen und bis 2060 Kohlenstoffneutralität zu erreichen.

Prof. Thomas Auer, Professor für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der Technischen Universität München meint in seinem Auftaktvortrag: „In unseren Branchen beginnen wir langsam zu verstehen, wie tiefgreifend und einschneidend die Transformation sein muss, damit sie uns dem Ziel einer „Dekarbonisierung“ des Gebäudesektors näherbringt. Trotzdem haben wir noch lange nicht alle Antworten und brauchen sehr viel mehr Ambition, Kreativität und Mut aller Beteiligten – angefangen bei den öffentlichen, aber auch privaten Bauherrn, den Kommunen, über die Bauschaffenden (Architekten, Ingenieure, Industrie, Handwerk, etc.) bis hin zu den Forschungseinrichtungen.“

© BMBF

Die Zunahme und Zuspitzung globaler Herausforderungen, vor allem mit Blick auf die Zukunft, erhöhen den Bedarf an einer Bündelung von Ressourcen, Stärkung der Leistungsfähigkeit der Systeme, einer interdisziplinären Zusammenarbeit und der breitenwirksamen Nutzung erfolgreich erprobter Modelle von Ausbildung und Zusammenarbeit.

Unseren Planeten zu schützen und zu bewahren, damit er gegenwärtigen und zukünftigen Generationen einen guten Lebensraum bieten kann, ist ein Kernanliegen. Nach dem Stand heutiger globaler Emissionsraten ist eine Erderwärmung um 1,5 Grad Celsius zwischen 2030 und 2052 nicht mehr aufzuhalten. Eine solche Erwärmung wird laut UN bereits erhebliche Folgen für Ernährungssicherung und Gesundheit sowie für die Ökosysteme an Land und unter Wasser mit sich bringen. Vor allem zum Schutz der Meere werden in der Agenda 2030 eine wissenschaftliche Zusammenarbeit und der Ausbau von Forschungskapazitäten gefordert.

Ambitionen und Bemühungen, den Klimawandel und weitergehende Umweltzerstörungen zu bekämpfen, müssen daher deutlich verstärkt werden, damit die Auswirkungen nicht noch gravierender ausfallen. Hier werden die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Nachhaltigkeitszielen deutlich: Fortschritte bei bestimmten SDGs wie gute Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum (SDG 8), Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9), Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11) und verantwortungsvoller Konsum (SDG 12) können eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Erhaltung unserer Umwelt spielen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Maßnahmen klimaverträglich gestaltet werden.

Nach der Eröffnungszeremonie fanden parallel drei verschiedene akademische Foren statt.

Das erste Forum

© SDF

Professor XIAO Jianzhuang, Tongji-Universität, Professor Thomas Matschei, RWTH Aachen, Professor ZHANG Dawei, Zhejiang-Universität und Dr. Volker Thome, Fraunhofer-Institut für Bauphysik konzentrierten sich auf die Herausforderung der hohen Kohlenstoffemissionen in der Bauindustrie.

Die Baubranche brachte zwar in den letzten Jahrzehnten viele Innovationen im energieeffizienten Planen und Bauen auf den Weg, gleichzeitig verantwortet der Gebäudesektor 14 Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland. Dazu gehören diverse Maßnahmen beispielsweise für energetische Gebäudesanierungsmaßnahmen, Erneuerungen von Heizanlagen oder Energieberatung. Diese betrachten Gebäude im Kontext ihrer Umgebung, alle zusammen bilden ein energieeffizientes Quartier.

Das zweite Forum

© SDF

Unter dem Vorsitz von Associate Professor WU Jindong, School of Architecture and Engineering der Zhejiang University tauschten Professor SONG Yehao, Tsinghua University, Professor Harrison Huang, Zhejiang University, Professor Frank Kemper, RWTH Aachen und Professor YAN Libo, RWTH Braunschweig ihre Forschungs- und Praxisergebnisse zur Anwendung verschiedener Baumaterialien und Bauformen in der nachhaltigen Architektur aus. 60 Millionen Tonnen – und somit 90 Prozent – aller in Deutschland verwendeten mineralischen Rohstoffe werden jedes Jahr zur Herstellung von Baustoffen eingesetzt, an 54 Prozent des Abfallaufkommens ist die Branche beteiligt, so rechnet es die Deutsche Bundesstiftung Umwelt vor. Und global betrachtet ist die Zementherstellung für mehr CO2-Emissionen verantwortlich als der gesamte Luftverkehr. Die Wahl des Baumaterials spielt eine große Rolle angesichts des enormen Rohstoffverbrauchs. Neben Beton, Stahl, Glas, Mauerwerk oder Holz reihen sich künftig zahlreiche neue Namen ein wie zum Beispiel Typhaboard, ein Baustoff aus Rohrkolben und mineralischem Bindemittel. Er ist vollständig kompostierbar und eignet sich für tragende und dämmende Wandelemente.

Das dritte Forum

© SDF

Dieses Forum wurde von Associate Professor ZENG Qiang von der School of Architecture and Engineering, Zhejiang University, geleitet.

Professor SHI Caijun von der Hunan University, Associate Researcher RUAN Shaoqin von der Zhejiang University, Professor Marzia Traverso von der RWTH Aachen und Professor Viktor Mechtcherine von der RWTH Dresden diskutierten über die Optimierung kohlenstoffarmer Baumaterialien. Dabei standen Quellen von und Wege zu kohlenstoffarmen Materialien, Methoden zur Bewertung der ökologischen Nachhaltigkeit und intelligente kohlenstoffarme Bautechnologien im Vordergrund.

© SDF

Ein Dialog zwischen Industrie, Forschung und Hochschulen

Am runden Tisch

Wie steht es um die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China im Bereich des „grünen Bauens“? Welche Rollen sollten Wissenschaft und Industrie in diesem Zusammenhang spielen? Mit diesen Fragen im Hinterkopf fand ein einzigartiger Dialog am runden Tisch zwischen Industrie, Hochschulen und Forschung statt.

An dem von Ruth Schimanowski geleiteten „Runden Tisch“ nahmen Christian Sommer, Geschäftsführer des German Centre Shanghai, ZHANG Shuhao, Leiter der Abteilung Gebäudetechnik bei DISCO Shanghai, Professor Gunnar Grün, stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, Professor ZHAO Yuxi, Professor HUANG Mingfeng und Associate Professor MENG Tao von der School of Building Engineering der Zhejiang University teil.

Nach Ansicht der Teilnehmenden sollten sich beide Länder auf die Verringerung der Kohlenstoffemissionen während des gesamten Gebäudelebenszyklus konzentrieren. Helfen könne hier der Aufbau einer Datenbank zu den Kohlenstoffemissionen. Zudem müsse man sich mehr über Erfahrungen mit Industrienormen und rechtlichen Rahmenbedingungen austauschen.

Darüber hinaus sollte das Wissen über umweltfreundliche Bauweisen verbreitet werden, um die Verhaltensweisen schrittweise zu ändern.

Präsentation über deutsch-chinesische Kooperationsprojekte© SDF

Der DAADdie Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)die Humboldt-Stiftung und das Europäische Forschernetzwerk EURAXESS China waren eingeladen, verschiedene Kooperations- und Austauschprogramme vorzustellen, um Forschenden verschiedene Ressourcen und Kanäle für transnationale Kooperation vorzustellen. Die Präsentation wurde von Prof. Kai-Uwe Schröder, Vertreter des Präsidenten der RWTH Aachen (Kooperation mit China), geleitet.

© DAAD

Internationale Wissenschaft und leistungsfähige Hochschulsysteme sind starke Hebel für die Verwirklichung globaler Entwicklungsziele

Hochschulen bilden qualifizierte Fachkräfte und Verantwortungsträgerinnen und -träger aus, die für die Bewältigung lokaler sowie globaler Herausforderungen dringend benötigt werden. Sie leisten durch Lehre, Forschung und Beratung wichtige Beiträge zur Stärkung aller Stufen des Bildungssystems. Sie spielen darüber hinaus eine Schlüsselrolle auf dem Weg zu mehr Beschäftigung, indem sie relevante und praxisorientierte Studienangebote bereitstellen,  stärken und als Standortfaktor für die lokale Wirtschaftsentwicklung wirken.

„Der akademische Austausch und der Ausbau tragfähiger Partnerschaften zur Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen muss Kernziele bleiben. Nur auf diese Weise können konkrete Lösungsansätze zu Schlüsselthemen der Agenda 2030 wie Gesundheit, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Innovation oder Umwelt- und Klimaschutz umgesetzt werden“, schlussfolgerte Ruth Schimanowski.

© He Lianzhen

HE Lianzhen, Vizepräsidentin der Zhejiang Universität: „Die chinesischen und deutschen Hochschulen müssen angesichts der gemeinsamen Herausforderungen zusammenarbeiten, um Verantwortung für eine nachhaltige Umwelt zu übernehmen.“

© Ute Habel

Ute Habel, Universitätsprofessorin, Prorektorin für Internationales der RWTH Aachen: „Es ist zu einem Konsens geworden, künftigen Generationen eine gesunde Umwelt zu hinterlassen, und in diesem Prozess hätte man die doppelte Aufgabe, politisch zu beraten und Industrie und Öffentlichkeit innovative Perspektiven zu bieten.“

 

  • Green Building – Förderung und nachhaltiger Ausbau internationaler Zusammenarbeit

    Nachhaltigkeit im DAAD

    Nachhaltigkeitsthemen sind bereits seit vielen Jahren fest im Programmportfolio des DAAD verankert. Sie gewinnen weiter an Bedeutung und rücken auch bei den Hochschulen und ihren Partnern mehr und mehr in den Fokus. Dieses Engagement aufzunehmen, zu fördern und in enger Abstimmung mit den Geldgebern weiter zu steigern – daran arbeitet der DAAD intensiv. Er orientiert sich dabei an der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und den 17 international vereinbarten Sustainable Development Goals (SDGs). Mit bedarfsorientierten Förderangeboten ermöglicht der DAAD die Entwicklung nachhaltiger Lösungen in zentralen Bereichen wie Ernährungssicherung, Bildung, Gesundheit oder Klimaschutz. Das Portfolio reicht von der Ausbildung hochqualifizierter Fach- und Führungskräfte über den Aufbau von Studienangeboten und Kompetenzzentren bis hin zur Förderung von angewandter Forschung in international vernetzten Teams. Durch die Zusammenarbeit mit Hochschulen und außeruniversitären Partnern weltweit unterstützt der DAAD den Aufbau tragfähiger „Partnerschaften für die Ziele“ (SDG 17), die weit über die Förderdauer hinaus Bestand haben.

    Das zweite SDG-Forum: Fortsetzung einer erfolgreichen Partnerschaft

    Gemeinsam setzte die DAAD-Außenstelle Peking in enger Zusammenarbeit mit der Zhejiang-Universität und der RWTH Aachen  einen wichtigen Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen 2022 um: In Anknüpfung an die Auftaktveranstaltung 2021 wurde das 2. SDG-Forum für nachhaltige Entwicklung unter dem Motto “Green Buildings for Sustainable Development” mit hoher Reichweite (+10000 views) veranstaltet.

    30 Experten und Expertinnen sowie Forschende aus China und Deutschland kamen zusammen, um einen aktuellen Forschungsstand zu den Themen kohlenstoffarme Betonstrukturen und Baustoffe, klimagerechte Gebäudeplanung und -konstruktion sowie die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Hochschulen und Forschung zu geben. Es wurde live auf mehreren Plattformen übertragen und erreichte mehr als 10.000 Zuschauer im In- und Ausland. Ziel der Veranstaltung war es, die Kooperationen im Hinblick auf eine Kohlenstoffneutralität zu stärken.

    © SDF

    Die Eröffnungszeremonie erfolgte mit hochrangiger Besetzung durch Ruth Schimanowski, Leiterin der DAAD-Außenstelle, Prof. Dr. HE Lianzhen, Vizepräsidentin der Zhejiang Universität, und Prof. Dr. Ute Habel, Vizepräsidentin der RWTH Aachen.

    Ruth Schimanowski sagte, dass der DAAD die Agenda 2030 der Vereinten Nationen als maßgeblich einschätze und nachhaltige Entwicklung als wichtiges Thema betrachte. Im vergangenen Jahr hätte man ein Sonderprogramm zur Unterstützung von acht interdisziplinären “Globalen Zentren für Klima und Umwelt sowie Gesundheit und Pandemievorsorge“ aufgelegt, die sich weltweiten Herausforderungen widmen. „Wir hoffen, dass diese Zentren neue Räume für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit eröffnen werden“, so Schimanowski.

    Ende 2020 kündigte die deutsche Regierung an, ein Budget von vier Milliarden Euro zu investieren, um im Rahmen ihrer FONA-Strategie (Forschung für Nachhaltigkeit) in den kommenden fünf Jahren Forschungsprojekte zum Thema globale Erwärmung und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Chinas neuer Fünfjahresplan, der im März 2021 veröffentlicht wurde, bekräftigte das Engagement des Landes für die Nachhaltigkeit und sieht unter anderem vor, die Kohlendioxidemissionen bis 2030 auf einen Höchststand zu bringen und bis 2060 Kohlenstoffneutralität zu erreichen.

    Prof. Thomas Auer, Professor für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der Technischen Universität München meint in seinem Auftaktvortrag: „In unseren Branchen beginnen wir langsam zu verstehen, wie tiefgreifend und einschneidend die Transformation sein muss, damit sie uns dem Ziel einer „Dekarbonisierung“ des Gebäudesektors näherbringt. Trotzdem haben wir noch lange nicht alle Antworten und brauchen sehr viel mehr Ambition, Kreativität und Mut aller Beteiligten – angefangen bei den öffentlichen, aber auch privaten Bauherrn, den Kommunen, über die Bauschaffenden (Architekten, Ingenieure, Industrie, Handwerk, etc.) bis hin zu den Forschungseinrichtungen.“

    © BMBF

    Die Zunahme und Zuspitzung globaler Herausforderungen, vor allem mit Blick auf die Zukunft, erhöhen den Bedarf an einer Bündelung von Ressourcen, Stärkung der Leistungsfähigkeit der Systeme, einer interdisziplinären Zusammenarbeit und der breitenwirksamen Nutzung erfolgreich erprobter Modelle von Ausbildung und Zusammenarbeit.

    Unseren Planeten zu schützen und zu bewahren, damit er gegenwärtigen und zukünftigen Generationen einen guten Lebensraum bieten kann, ist ein Kernanliegen. Nach dem Stand heutiger globaler Emissionsraten ist eine Erderwärmung um 1,5 Grad Celsius zwischen 2030 und 2052 nicht mehr aufzuhalten. Eine solche Erwärmung wird laut UN bereits erhebliche Folgen für Ernährungssicherung und Gesundheit sowie für die Ökosysteme an Land und unter Wasser mit sich bringen. Vor allem zum Schutz der Meere werden in der Agenda 2030 eine wissenschaftliche Zusammenarbeit und der Ausbau von Forschungskapazitäten gefordert.

    Ambitionen und Bemühungen, den Klimawandel und weitergehende Umweltzerstörungen zu bekämpfen, müssen daher deutlich verstärkt werden, damit die Auswirkungen nicht noch gravierender ausfallen. Hier werden die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Nachhaltigkeitszielen deutlich: Fortschritte bei bestimmten SDGs wie gute Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum (SDG 8), Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9), Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11) und verantwortungsvoller Konsum (SDG 12) können eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Erhaltung unserer Umwelt spielen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Maßnahmen klimaverträglich gestaltet werden.

    Nach der Eröffnungszeremonie fanden parallel drei verschiedene akademische Foren statt.

    © SDF

    Das erste Forum

    Professor XIAO Jianzhuang, Tongji-Universität, Professor Thomas Matschei, RWTH Aachen, Professor ZHANG Dawei, Zhejiang-Universität und Dr. Volker Thome, Fraunhofer-Institut für Bauphysik konzentrierten sich auf die Herausforderung der hohen Kohlenstoffemissionen in der Bauindustrie.

    Die Baubranche brachte zwar in den letzten Jahrzehnten viele Innovationen im energieeffizienten Planen und Bauen auf den Weg, gleichzeitig verantwortet der Gebäudesektor 14 Prozent der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland. Dazu gehören diverse Maßnahmen beispielsweise für energetische Gebäudesanierungsmaßnahmen, Erneuerungen von Heizanlagen oder Energieberatung. Diese betrachten Gebäude im Kontext ihrer Umgebung, alle zusammen bilden ein energieeffizientes Quartier.

    Das zweite Forum

    © SDF

    Unter dem Vorsitz von Associate Professor WU Jindong, School of Architecture and Engineering der Zhejiang University tauschten Professor SONG Yehao, Tsinghua University, Professor Harrison Huang, Zhejiang University, Professor Frank Kemper, RWTH Aachen und Professor YAN Libo, RWTH Braunschweig ihre Forschungs- und Praxisergebnisse zur Anwendung verschiedener Baumaterialien und Bauformen in der nachhaltigen Architektur aus. 60 Millionen Tonnen – und somit 90 Prozent – aller in Deutschland verwendeten mineralischen Rohstoffe werden jedes Jahr zur Herstellung von Baustoffen eingesetzt, an 54 Prozent des Abfallaufkommens ist die Branche beteiligt, so rechnet es die Deutsche Bundesstiftung Umwelt vor. Und global betrachtet ist die Zementherstellung für mehr CO2-Emissionen verantwortlich als der gesamte Luftverkehr. Die Wahl des Baumaterials spielt eine große Rolle angesichts des enormen Rohstoffverbrauchs. Neben Beton, Stahl, Glas, Mauerwerk oder Holz reihen sich künftig zahlreiche neue Namen ein wie zum Beispiel Typhaboard, ein Baustoff aus Rohrkolben und mineralischem Bindemittel. Er ist vollständig kompostierbar und eignet sich für tragende und dämmende Wandelemente.

    Das dritte Forum

    © SDF

    Dieses Forum wurde von Associate Professor ZENG Qiang von der School of Architecture and Engineering, Zhejiang University, geleitet.

    Professor SHI Caijun von der Hunan University, Associate Researcher RUAN Shaoqin von der Zhejiang University, Professor Marzia Traverso von der RWTH Aachen und Professor Viktor Mechtcherine von der RWTH Dresden diskutierten über die Optimierung kohlenstoffarmer Baumaterialien. Dabei standen Quellen von und Wege zu kohlenstoffarmen Materialien, Methoden zur Bewertung der ökologischen Nachhaltigkeit und intelligente kohlenstoffarme Bautechnologien im Vordergrund.

    © SDF

    Ein Dialog zwischen Industrie, Forschung und Hochschulen

    Am runden Tisch

    Wie steht es um die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China im Bereich des „grünen Bauens“? Welche Rollen sollten Wissenschaft und Industrie in diesem Zusammenhang spielen? Mit diesen Fragen im Hinterkopf fand ein einzigartiger Dialog am runden Tisch zwischen Industrie, Hochschulen und Forschung statt.

    An dem von Ruth Schimanowski geleiteten „Runden Tisch“ nahmen Christian Sommer, Geschäftsführer des German Centre Shanghai, ZHANG Shuhao, Leiter der Abteilung Gebäudetechnik bei DISCO Shanghai, Professor Gunnar Grün, stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik, Professor ZHAO Yuxi, Professor HUANG Mingfeng und Associate Professor MENG Tao von der School of Building Engineering der Zhejiang University teil.

    Nach Ansicht der Teilnehmenden sollten sich beide Länder auf die Verringerung der Kohlenstoffemissionen während des gesamten Gebäudelebenszyklus konzentrieren. Helfen könne hier der Aufbau einer Datenbank zu den Kohlenstoffemissionen. Zudem müsse man sich mehr über Erfahrungen mit Industrienormen und rechtlichen Rahmenbedingungen austauschen.

    Darüber hinaus sollte das Wissen über umweltfreundliche Bauweisen verbreitet werden, um die Verhaltensweisen schrittweise zu ändern.

    © SDF

    Präsentation über deutsch-chinesische Kooperationsprojekte

    Der DAADdie Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)die Humboldt-Stiftung und das Europäische Forschernetzwerk EURAXESS China waren eingeladen, verschiedene Kooperations- und Austauschprogramme vorzustellen, um Forschenden verschiedene Ressourcen und Kanäle für transnationale Kooperation vorzustellen. Die Präsentation wurde von Prof. Kai-Uwe Schröder, Vertreter des Präsidenten der RWTH Aachen (Kooperation mit China), geleitet.

    © DAAD

    Internationale Wissenschaft und leistungsfähige Hochschulsysteme sind starke Hebel für die Verwirklichung globaler Entwicklungsziele

    Hochschulen bilden qualifizierte Fachkräfte und Verantwortungsträgerinnen und -träger aus, die für die Bewältigung lokaler sowie globaler Herausforderungen dringend benötigt werden. Sie leisten durch Lehre, Forschung und Beratung wichtige Beiträge zur Stärkung aller Stufen des Bildungssystems. Sie spielen darüber hinaus eine Schlüsselrolle auf dem Weg zu mehr Beschäftigung, indem sie relevante und praxisorientierte Studienangebote bereitstellen,  stärken und als Standortfaktor für die lokale Wirtschaftsentwicklung wirken.

    „Der akademische Austausch und der Ausbau tragfähiger Partnerschaften zur Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen muss Kernziele bleiben. Nur auf diese Weise können konkrete Lösungsansätze zu Schlüsselthemen der Agenda 2030 wie Gesundheit, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Innovation oder Umwelt- und Klimaschutz umgesetzt werden“, schlussfolgerte Ruth Schimanowski.

    © He Lianzhen

    HE Lianzhen, Vizepräsidentin der Zhejiang Universität: „Die chinesischen und deutschen Hochschulen müssen angesichts der gemeinsamen Herausforderungen zusammenarbeiten, um Verantwortung für eine nachhaltige Umwelt zu übernehmen.“

     

    © Ute Habel

    Ute Habel, Universitätsprofessorin, Prorektorin für Internationales der RWTH Aachen: „Es ist zu einem Konsens geworden, künftigen Generationen eine gesunde Umwelt zu hinterlassen, und in diesem Prozess hätte man die doppelte Aufgabe, politisch zu beraten und Industrie und Öffentlichkeit innovative Perspektiven zu bieten.“

    Weitere Projekte zur Förderung der Klimaneutralität des DAAD

    • In einer Vielzahl DAAD-geförderter Kooperationsprojekte stehen Fragen der Nachhaltigkeit im Zentrum der Zusammenarbeit. Und auch innerhalb des breiten Stipendienangebots sind Studienangebote zu Nachhaltigkeitsthemen sehr gefragt. Der DAAD setzt darüber hinaus mit thematischen Förderinitiativen gezielt Anreize, um internationale Kooperation zu Kernthemen der Agenda 2030 voranzubringen. Ein Überblick, wie der DAAD und Hochschulen zu den einzelnen SDGs beitragen, ist hierzu finden.
    • Der DAAD fördert 15 Projektezur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele im Rahmen seines Programms „SDG-Partnerschaften“ aus Mitteln des BMZ internationale Hochschulpartnerschaften zu den 17 Sustainable Development Goals (SDG). Die Projekte erhalten bis Ende 2025 rund 5,7 Millionen Euro. Insgesamt stehen für das Programm bis 2027 rund 20 Millionen Euro zur Verfügung.
    • SDG Forum–  Link zur Seite
    • Die DAAD-Förderprogramme Study “Green Building Engineering” in Germany – Technische Hochschule Köln – DAAD

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