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S&P Shanghaifahrt 2025

Apple Maps, bearbeitet durch ChatGPT am 18.07.2025 © DAAD

Die diesjährige Shanghaifahrt hat uns nicht nur in die namensgebende Stadt geführt, sondern auch nach Nanjing, Kunshan und das oft als „Little Germany“ betitelte Taicang.

So ergab es sich auch, dass wir unseren ersten Halt in Nanjing machten. Auf Einladung von S&P-Alumni Florian Hobelsberger besuchten wir am Montag zuerst Diehl Electronics, welche in Nanjing u.a. auf Elektronik für Haushaltswaren, z.B. die Controllboards von Waschmaschinen spezialisiert sind. Nicht nur die Führung durch die Produktionshallen – natürlich im antistatischen Schutzanzug – sondern auch Florians Schilderungen zu seinem eigenen Werdegang („vom Praktikanten zum CEO“) und seine Einblicke in die Chefetage haben uns begeistert.

© Fette Compacting

Dass gute Connections in China fiel bedeuten, hat uns Florian durch die Vermittlung unseres nächsten Unternehmensbesuches gezeigt. Denn gleich im Anschluss fuhren wir zu Fette Compacting, ein Spezialist in der Fertigung von Pillenpressmaschinen, die v.a. in der Arzneimittelproduktion eingesetzt werden. Dort empfing uns Managing Director Andreas Risch herzlichst mit Kaffee und exzellenten Kuchen (die Geförderten: „damit ist die Latte ziemlich hoch angesetzt“). Neben exzellenten Kuchen gab uns Andreas auch exzellente Einblicke in das Geschäft von Fette Compacting und einen Crashkurs im interkulturellen Management.

© bw-i

Gut gestärkt fuhren wir daraufhin zu unserem letzten Termin für diesen Tag. Bei Baden-Württemberg International (bw-i) empfing uns Henning Vogelsang, welcher gleichzeitig Repräsentant und Geschäftsführer ist. Die Doppelfunktion leitet sich aus dem Aufbau von bw-i ab: die Repräsentanz des Landes Baden-Württemberg und die Servicegesellschaft sind unter gleichem Dach untergebracht. Im Ganzen versteht sich bw-i als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen (vornehmlich baden-württembergische KMU) und bietet von Beratung über Vernetzung bis zu einem eigenen Firmenpool alle erdenklichen Dienstleistungen an. Durch den Firmenpool können so interessierte Firmen ohne eigene Niederlassung im chinesischen Markt aktiv werden.

© DAAD

Ein ähnliches Konzept bietet auch die Start-Up Factory, die wir am darauffolgenden Tag besuchten. Nach einer eineinhalbstündigen Zug- und kurzen Busfahrt kamen wir in der Kunshaner Start-Up (nun Smart genannten) Factory an. Ein bekanntes Gesicht empfing uns: Johannes Muselmann aus dem vorherigen Jahrgang, der nach seinem Praktikum dort nun arbeitet. Letztes Jahr noch selbst Besucher, führte er uns dieses Mal durch die Werkshallen, in denen deutsche und internationale Unternehmen ihre China-Produktion aufbauen können, und zeigte uns ein paar seiner Projekte – der Kaffeeroboter dabei ein fan-favorite. Nächstes Jahr gerne wieder!

© Smart Factory Kunshan

Nachmittags ging es dann zu einer weiteren, mit noch mehr deutschen Unternehmen bestückten „Klein“-Stadt, Taicang. Hier wollten wir dem Programm ein kleines blaues Siegel verleihen. Der zuständige Prüfer: Martin Werthammer, Alumni des Schwesterprogramms Sprache und Praxis Japan. Die neuen Anlagen von TÜV Rheinland erstrecken sich über mehrere Gebäude und beinhalten Labore zur Überprüfung der Normenkonformität von Autokomponenten über Kochgeschirr bis Photovoltaik. Wir sind Martin nicht nur sehr dankbar für die vielen Einblicke, die wir auf der Tour durch die verschiedenen Labore gewonnen haben, sondern auch für das gemeinsame Abendessen, bei welchem wir uns weiter austauschen konnten. Wir ließen den Abend nämlich mit freundlicher Einladung Martins bei deutschen Speis und Trank am Ufer des kleinen Flusses, der durch dieses „Little Germany“ fließt, ausklingen.

© TÜV Rheinland

Nachdem wir spät abends in Shanghai angekommen sind, ließen wir den nächsten Tag ruhiger verlaufen. Vormittags besuchten wir zunächst das Propagandaposter-Museum, eine private Sammlung rarer Poster aus der sozialistischen Blütezeit – ein echter Geheimtipp!

© DAAD

Nachmittags wurden wir dann im Konsulat vom Uwe Koch empfangen, welcher am Konsulat für die Abteilung Kultur, Bildung und Wissenschaft zuständig ist. In der gut zweistündigen Diskussion ging es nicht nur um die deutschen-chinesischen Kooperationen im Bildungsbereich (schwierig) und die kulturellen Angebote Shanghais (reichhaltig), sondern auch um die Erkenntnisse und Erfahrungen aus Uwes Vita (sehr spannend!).

© DAAD

Kulturell ging es auch am Donnerstag weiter. Wie auch letztes Jahr führte uns Stadtführerin Clarisse durch die Stadt und erzählte uns einige interessanten Geschichten über mal mehr, mal weniger bekannte Wahrzeichen des Xuhui-Distrikts, darunter ein katholisches Waisenhaus und die Zi-ka-wei (Xu-jia-hui im Hochchinesischen) Kirche.

© DAAD

Am Nachmittag ging es dann über die Wolken. Wir besuchten Gregor Koch, den General Manager/Head of China der Landesbank Baden-Württemberg. Im 64. Stock des Shanghai Towers erhielten wir nicht nur einen beeindruckenden Überblick über die Stadt, sondern auch über die Geschäfte der LBBW in China. Dem nicht genug, wurden wir, als wären wir Kunden der LBBW, über die aktuelle wirtschaftliche und finanzielle Lage der Volksrepublik und zukünftige Trends gebrieft.

© LBBW

Der Tag fand dann seinen Abschluss im Hub, das sich Hongqiao nennt. Dort trafen wir uns auf ein Kaltgetränk mit dem China-Korrespondenten des Handelsblatts, Martin Benninghoff, um mit ihm über seine Chinaerfahrung, das Chinabild in den deutschen Medien und die gelegentlichen redaktionellen Uneinigkeiten zwischen Düsseldorf und Shanghai zu sprechen. Eine gute Ergänzung zu unserem Besuch beim ARD in Peking.

© DAAD

Am letzten Tag gab es dann nochmal das volle Programm: vormittags fuhren wir zunächst auf Einladung von Ralph Koppitz, S&P Jahrgang 1, zu Roedl&Partner, wo uns die Partnerinnen der Kanzlei Cheng Qing und Fu Xiaomei empfingen. Dort angekommen gaben sie uns erstmal einen Überblick über den Aufbau der Kanzlei. Neben Rechts- und Steuerberatung sowie der Wirtschaftsprüfung bietet Roedl&Partner auch diverse Dienstleistungen im Bereich des Business Process Outsourcing an. Nachdem wir in unseren (rechtlichen) Fragen umfassend beraten wurden, ging es dann auf ihre herzliche Einladung in ein nahegelegenes nordkoreanisches Restaurant, ein echtes Erlebnis!

© DAAD

Gut gestärkt an nordkoreanischer Küche ging es dann schleunigst weiter in den Norden Pudongs. Dort erwartete uns Alumni Marco Beba, in-house Consultant bei BASF. Nach einer Sicherheitseinweisung schlenderten wir über das weitreichende Werksgelände, welches man heutzutage wahrscheinlich nicht mehr so nah am Stadtzentrum sehen würde (andersrum gedacht: eher hat sich die Stadt durch ihr enormes Wachstum dem Werksgelände angenähert). Im werkseigenen Café koffeinisiert, haben wir dann Marco gelauscht und ihn zu seiner Laufbahn ausgefragt. Dieser beeindruckenden Laufbahn kann er seit Juli als Staff to President & Chair of Greater China einen weiteren Karrieresprung hinzufügen, herzlichen Glückwunsch!

© DAAD

In der Chemiebranche verbleibend sind wir dann zuletzt zu Covestro, Spezialist für Polymer-Kunststoffe, gefahren. Dort wurden wir dann auch zum ersten Mal auf dieser Fahrt – in ganz chinesischer Manier – 1-zu-1 gematcht, was das Ganze noch ein bisschen mehr 热闹 (rènao, lebhaft) machte. Interessant fanden wir an Covestro die frühe Erkenntnis der Zentralität des chinesischen Marktes, die daraus konsequente Ausrichtung der in-China-für-China-Strategie und letztlich den Ausbau des China HQs als Hub für den ganzen asiatischen Markt.

© DAAD

Damit war der Tag aber noch nicht vorüber. Durch den Berufsverkehr rasten wir zum krönenden Abschluss unser Shanghaifahrt: dem Alumnitreffen. Auf Empfehlung der Shanghaier DAAD-Kollegin Xu Wenjie versammelten wir uns in der Nepali Kitchen, um uns bei Spezialitäten aus dem Himalaya rege mit etlichen neuen und alten Gesichtern aus dem Alumninetzwerk auszutauschen.

© DAAD

Und damit endete die diesjährige Studienfahrt in das Yangtze-Delta. Wir bedanken uns bei allen Alumni, Unternehmen und Organisationen, die uns dieses Jahr so herzlichst empfangen haben. Wenn auch du Teil des nächsten Sprache und Praxis Jahrgangs werden möchtest, dann informiere die beim äußerst aktiven Alumniverein, oder schreibe direkt eine E-Mail an den Programmkoordinator.

Wir freuen uns auf das nächste Jahr!

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